So sieht die aktuelle Entwicklung bei Wandelanleihen aus

Die starke Zunahme an Neuemissionen wird bis zum Ende des zweiten Quartals 2020 das Emissionsvolumen des gesamten Jahres 2019 übertreffen. Die hohe Volatilität ist ein Grund, aus dem Unternehmen diesen Markt zur Kapitalbeschaffung nutzen. Bei Wandelanleihen handelt es sich im Wesentlichen um reguläre Unternehmensanleihen mit integrierter Call-Option. Die Preisgestaltung bei Optionen ist abhängig von der Volatilität, und der jüngste Anstieg hat den Unternehmen das "Monetarisieren" der Volatilität ihrer Aktien im Gegenzug für niedrigere Coupons und damit die Senkung ihrer Finanzierungskosten ermöglicht.

Die Tatsache, dass nun so viele neue Wertpapiere auf dem Wandelanleihenmarkt verfügbar sind, ist auch günstig für die Anleger, da sie häufig Rabatte von 4-5 % erwarten können. Das bietet den Anlegern nicht nur einen attraktiven Einstieg in diese Anlageklasse, die Auswirkungen sind auch auf dem Sekundärmarkt zu spüren.

Insgesamt bieten sich auf breiter Front mehr Möglichkeiten, da sich sowohl die Gesamtzahl der Emissionen als auch die Sektor-Vielfalt der emittierenden Unternehmen erhöht hat. Diese Bedingungen werden höchstwahrscheinlich dafür sorgen, dass sich die Anlageklasse in den kommenden Jahren gut entwickeln wird. In einem Umfeld mit ungewissen künftigen Renditen bietet eine Wandelanleihen-Strategie den Anlegern die Möglichkeit, bei steigenden Aktienkursen zu profitieren, bei fallenden Aktienkursen jedoch Schutz zu geniessen. Da viele Aktienmärkte in den letzten Wochen eine deutliche Erholung verzeichneten, können umsichtige Anleger Wandelanleihen nutzen, um Kursgewinne zu erzielen und gleichzeitig ihr Risiko zu minimieren, wenn sie risikobereinigte Renditen anstreben.

David Clott, Co-Manager of the Aviva Investors Global Convertibles Fund und Aviva Investors Global Convertibles Absolute Return Fund, Westwood.