15.08.2025 14:29:49
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KONJUNKTUR IM BLICK/Deutsches BIP und geldpolitische Ballung
Von Hans Bentzien
DOW JONES--Nachdem die Ökonomengemeinde gelernt hat, dass die deutsche Wirtschaft in den vergangenen Jahren nach umfangreichen Revisionen der Statistik doch etwas anders gelaufen ist als bisher angenommen, wendet sie sich nun den kurzfristigen Revisionen zu: Dem deutschen Bruttoinlandsprodukt des zweiten Quartals. Ausserdem kommen in der Woche der Tariflohnindikator der Europäischen Zentralbank (EZB) sowie die Einkaufsmanagerindizes für August, und einige geldpolitische Entscheidungen ballen sich am Mittwoch. Am beginnt in Jackson Hole das geldpolitische Symposium der Kansas City Fed.
Destatis bestätigt Rückgang des deutschen BIP um 0,1% und nennt Details
Die deutsche Wirtschaft hat im ersten Halbjahr 2025 eine ungleichmässige Entwicklung hingelegt: Auf ein Quartal mit "Zwischengas" infolge vorgezogener Bestellungen im Vorfeld höherer US-Einfuhrzölle folgte ein Quartal mit moderater Bremsung infolge der dann (vorübergehend geltenden) höheren Zölle. Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat für das zweite Quartal einen Rückgang von 0,1 Prozent gemeldet, und Analysten nehmen an, dass es diesen Wert bestätigen wird. Zudem werden Details zu den Wachstumsbeiträgen der Nachfragekomponenten veröffentlicht.
Was bisher bekannt ist: Die Produktion im produzierenden Sektor ist um 1,0 Prozent gefallen, und die Umsätze in der Industrie gingen um 0,4 Prozent zurück, während sie im Dienstleistungsbereich (im April und Mai) um 0,4 Prozent anzogen und im Einzelhandel um 0,3 Prozent. Für den Aussenhandel ist mit einem negativen Wachstumsbeitrag zu rechnen. Destatis veröffentlicht die BIP-Daten am Freitag (8.00 Uhr).
Am Donnerstagvormittag werden die Einkaufsmanagerindizes (PMIs) für August veröffentlicht, darunter der deutsche (9.30 Uhr). Am Dienstag (8.00 Uhr) kommen Daten zu Auftragsbestand und -reichweite im Juni.
EZB veröffentlicht Tariflohnindikator für 2. Quartal
Die Europäische Zentralbank (EZB) nimmt derzeit an, dass die Inflation auf absehbare Zeit 2 Prozent nicht überschreiten wird - kurzfristig könnte sie sogar auf 1,5 Prozent fallen. Was die EZB aber genau im Auge behält, ist die Inflation im Dienstleistungsbereich, die zuletzt bei 3,1 Prozent lag und stark von der Lohnentwicklung abhängt. Eine der von ihr beobachteten Messgrössen der Lohnentwicklung ist der von ihr selbst erhobene Tariflohnindikator, für den sie jetzt eine erste Schätzung für das zweite Quartal veröffentlicht.
Im ersten Quartal hatte sich der Anstieg der Tariflöhne auf 2,45 (viertes Quartal: 4,15) Prozent verlangsamt. Der Indikator wird ebenfalls am Freitag (11.00 Uhr) veröffentlicht.
PBoC, RBNZ und Riskbank treffen Zinsentscheidungen
Drei Zinsentscheidungen stehen in der Woche an, und die ballen sich am Mittwoch. Zunächst ist die People's Bank of China (PBoC) dran. Volkswirte erwarten, dass sie ihren Referenzsatz für ein- und fünfjährige Unternehmenskredite bei 3,00 und 3,50 Prozent belassen wird. Die Zinsentscheidung wird um 3.00 Uhr bekanntgegeben. Dagegen dürfte die Reserve Bank of New Zealand (RBNZ) ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 3,00 Prozent senken, die Entscheidung steht um 4:00 Uhr an. Die schwedische Riksbank (9.30 Uhr) schliesslich dürfte ihren Leitzins zwar in nächster Zeit senken, aber wahrscheinlich erst im September.
Am Abend (20.00 Uhr) veröffentlicht zudem die US-Notenbank das Protokoll der FOMC-Sitzung vom 20./30. Juli. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit dürften Aussagen der Zentralbanken zu den Auswirkungen der höheren Einfuhrzölle auf Wachstum und Inflation stehen.
Zentralbanker treffen sich im Jackson Hole
Das diesjährige Treffen von Zentralbankern aus aller Welt in Jackson Hole steht unter dem Motto: "Labor Markets in Transition: Demographics, Productivity, and Macroeconomic Policy". Das ist sicherlich ein wichtiges Thema. Aber was Finanzmarktteilnehmer und Analysten vor allem interessieren dürfte, sind mögliche Einblicke in den künftigen geldpolitischen Kurs von Fed & Co. Fed-Chairman Jerome Powell spricht am Freitag (16.00 Uhr) über "Konjunkturausblick und geldpolitischen Handlungsrahmen" und darf sich angesichts der Anfeindungen durch US-Präsident Donald Trump der Sympathiebekundungen des Auditoriums sicher sein. Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, nimmt am Samstag (18.25 Uhr) an einer Podiumsdiskussion zum Thema "The policy implications of labour market transition" teil.
Kontakt: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/mgo
(END) Dow Jones Newswires
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