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US-Geldpolitik 30.10.2025 06:18:00

Wie erwartet: US-Notenbank senkt Leitzins erneut

Wie erwartet: US-Notenbank senkt Leitzins erneut

Zur Wochenmitte richten sich die Blicke der Anleger auf die US-Notenbank Fed und ihre Leitzinsentscheidung.

Am Mittwochabend hat die US-Notenbank über den Leitzins entschieden. Wie bereits im Vorfeld erwartet, hat die Fed den Leitzins in diesem Jahr zum zweiten Mal gesenkt. Dabei hat sie den Zinssatz um 0,25 Prozentpunkte herabgesetzt. Der Leitzins bewegt sich nun in einer Spanne von 3,75 bis 4,00 Prozent.

Entscheidung kommt nicht überraschend

Analysten hatten bereits im Vorfeld mit diesem Schritt gerechnet, da die Inflation im September unerwartet niedrig ausgefallen war. Zwar stieg sie auf 3,0 Prozent und lag damit über den angepeilten zwei Prozent - Experten waren aber im Vorfeld von einem noch stärkeren Anstieg ausgegangen.

Hinweise auf die Zinssenkung hatte in diesem Monat bereits das Fed-Protokoll geliefert. Aus diesem ging hervor, dass die Notenbanker eine Zinssenkung angesichts der jüngst schwachen Beschäftigungsdaten für nötig halten. Zudem hatte Fed-Präsident Jerome Powell erst vor kurzem auf Risiken für den Arbeitsmarkt verwiesen und damit eine weitere Zinssenkung signalisiert.

Diesmal gab es jedoch eine Besonderheit: Den Notenbankern fehlten für ihren Zinsentscheid wichtige Daten, während einige Daten erst verspätet veröffentlicht wurden, da die US-Regierungsgeschäfte wegen des Shutdowns teilweise stillstehen. Eine Rolle gespielt haben könnten auch Donald Trumps vehementen Forderungen nach Zinssenkungen.

Zwei Gegenstimmen

Die Entscheidung, den Schlüsselzins um 25 Basispunkte auf 3,75 bis 4,00 Prozent zu senken, fiel im Federal Open Market Committee (FOMC) mit zwei Gegenstimmen. Gouverneur Stephen Miran votierte für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte, der Präsident der Kansas-City-Fed, Jeffrey Schmid, stimmte für eine Beibehaltung des Zinsniveaus.

Der einfachste Teil der Zinssenkungen könnte jedoch vorbei sein, da die Notenbanker darüber diskutieren, wie weit sie noch gehen sollen. Diese heikle Aufgabe wird durch einen Datenausfall aufgrund des Shutdowns erschwert.

Die Notenbanker einigten sich unterdessen darauf, ihre dreieinhalbjährige Kampagne zum Abbau des 6,6 Billionen Dollar schweren Vermögensportfolios der Fed am 1. Dezember zu beenden. Diese Massnahme war darauf ausgerichtet, die Pandemie-Konjunkturmassnahmen passiv zurückzufahren.

Die Notenbanker hatten lange Zeit gesagt, sie würden den Abbau der Bilanz einstellen, sobald sie Anzeichen dafür auf den Tagesgeldmärkten erkennen würden, dass die Banken nicht mehr mit überschüssigen Barmitteln überschwemmt sind. Diese Anzeichen haben sich in der vergangenen Woche verstärkt. Die Fed wird ihren Bestand an hypothekenbesicherten Wertpapieren weiter reduzieren, aber ab Dezember fällige Anleihen durch kurzfristige Schatzwechsel ersetzen.

Die Erwartungen einer Zinssenkung bei dieser Sitzung waren in den Märkten so fest verankert, dass sich der Fokus bereits auf die letzte Sitzung der Zentralbank im Dezember dieses Jahres verlagert hatte. Die aktuelle Debatte bei dieser Sitzung könnte darüber entscheiden, was nötig wäre, damit die Fed im Dezember untätig bleibt, anstatt erneut die Zinsen zu senken.

Redaktion finanzen.ch mit Material von Dow Jones Newswires

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