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StocksDigital 03.04.2015 08:00:00

US-Berichtssaison startet - worauf Anleger setzen

Die Berichtssaison steht vor der Tür. Nächste Woche läutet Alcoa die «Earnings Season» an der Wall Street ein. Zum ersten Mal seit zwei Jahren erwarten Analysten fallende Gewinne bei den Blue Chips.

Von Wolfgang Hagl

Am letzten März-Handelstag machten die Akteure an der Wall Street Kasse. Der S&P 500 schloss mit einem Minus von 0,9 Prozent. Um Haaresbreite wäre damit eine stolze Serie gerissen. Mit einem kleinen Kursplus von 0,4 Prozent beendete der US-Leitindex das neunte Quartal in Folge mit Gewinn. Gegenüber europäischen Aktien hatte er damit allerdings das Nachsehen. Der marktbreite STOXX Europe 600 legte von Januar bis März um knapp 17 Prozent zu.

Der transatlantische Performance-Unterschied steht in einem direkten Zusammenhang mit einer ungewöhnlichen geldpolitischen Diskrepanz. Während die Europäische Zentralbank mit ihrem Kaufprogramm für Staatsanleihen einen regelrechten Run auf Aktien auslöste, steht in den USA die erste Zinserhöhung an. In den vergangenen Monaten zerbrachen sich Analysten, Strategen und Investoren den Kopf nicht mehr darüber, ob die Fed die Zügel straffen wird. Vielmehr dreht sich alles nur noch darum, wann es so weit sein wird. Momentan rechnet das Gros der Experten damit, dass im Sommer ein Zinsschritt ansteht. Fed-Chefin Janet Yellen macht eine Erhöhung insbesondere von weiteren Fortschritten am Arbeitsmarkt abhängig. Insofern dürfte die am Karfreitag zur Veröffentlichung anstehende Job-Statistik für März einen wichtigen Fingerzeig für die geldpolitische Ausrichtung geben.

Der starke Dollar drückt auf die Gewinne

Bevor sich die Notenbank Ende April zu ihrer nächsten Sitzung trifft, gehört die Aufmerksamkeit an der Wall Street dem Unternehmenssektor. Am 8. April läutet Alcoa traditionell die «Earnings Season» ein. Geht es nach dem Analysehaus Factset, haben die Mitglieder des S&P 500 im abgelaufenen Vierteljahr im Durchschnitt einen Gewinnrückgang von 4,6 Prozent verbucht. Damit würde sich zeigen, dass der Profit der US-Grosskonzerne zum ersten Mal seit dem dritten Quartal 2012 geschrumpft ist. Anfang Jahr war der Konsens noch von einem Gewinnwachstum um 4,2 Prozent ausgegangen. Die starke Abwärtsrevision steht in einem direkten Zusammenhang mit dem US-Dollar. Beispielsweise legte der Greenback gegenüber dem Euro im bisherigen Jahresverlauf um knapp 12 Prozent zu. Auf Sicht von zwölf Monaten erreicht die Aufwertung sogar mehr als einen Viertel.

Nicht nur hinsichtlich der Wechselkurseinflüsse dürfte Alcoa einen wichtigen Vorgeschmack auf die anstehende Zahlenflut liefern. Da der Aluminiumproduzent wichtige Sektoren wie Auto-, Flugzeug- und Bauindustrie beliefert, gewähren die Resultate auch Einblick in die Verfassung der Weltwirtschaft. An der Börse hatte der Konzern zuletzt einen schweren Stand. Im ersten Quartal verbilligte sich die Alcoa-Aktie um 18 Prozent. Gleichzeitig zog die Volatilität des S&P-500-Titels deutlich an.

Alcoa - hohe Volatilität erhöht die Renditechance

Dieser Umstand spielt einer Vontobel-Neuemission in die Hände. Die Privatbank lancierte einen Barrier Reverse Convertible (ISIN CH0266048468). Unter folgender Voraussetzung wirft das Derivat in gut zwölf Monaten die Maximalrendite von 9,5 Prozent p.a. ab: Alcoa fällt nicht auf oder unter die Barrier bei 9,08 US-Dollar.

Aktuell verfügt der Basiswert damit über einen Risikopuffer von nahezu 30 Prozent. Anleger setzen also darauf, dass sich der Kurs des Blue Chips stabilisieren wird. Sollte sich die Talfahrt hingegen fortsetzen und Alcoa die Barriere brechen, sind Verluste zu erwarten.

Apple ist nicht zu bremsen …

Auf der Gewinnerseite standen zuletzt aber einmal mehr die Aktionäre von Apple. Die Aktie des Tech-Giganten schaffte Ende Februar neue Höchstkurse. Erst im März kam die Rally etwas ins Stocken. Einblick in den Geschäftsgang des zweiten Quartals im Fiskaljahr 2015 gewährt der Konzern am 27. April. Allein aus saisonalen Gründen werden die Kalifornier dann einen deutlichen Gewinnrückgang gegenüber der Vorperiode melden.

Im Weihnachtsquartal hatte Apple noch 18 Milliarden US-Dollar verdient - so viel wie kein Unternehmen jemals zuvor in einem Dreimonatszeitraum. In Relation zum Vorjahresquartal sollte insbesondere der Verkaufsschlager iPhone den Konzern in der Wachstumsspur halten. Möglicherweise wird sich CEO Tim Cook bei der anberaumten Telefonkonferenz auch zum Verkaufsstart der Apple Watch äussern. Die multifunktionale Uhr geht wenige Tage vor dem Zahlentermin in den Handel.

… Anleger setzen mit einem Call mit konstantem Hebel auf gute Zahlen

Mutige Anleger können mit einem Faktor-Zertifikat Long (ISIN DE000CM2G8H5) darauf setzen, dass Cook an der Wall Street einmal mehr Beifallsstürme auslösen wird. Das Commerzbank-Papier nimmt mit einem konstanten Hebel von vier an Zugewinnen der Aktie teil. Achtung: Muss Apple Federn lassen, drohen überproportionale Verluste. Obwohl die Laufzeit des Zertifikats unbegrenzt ist, sollte es nur für kurzfristige Trading-Positionen eingesetzt werden.

Deutlich defensiver ist ein Discount-Zertifikat (ISIN CH0268345607) der UBS strukturiert. Mit 115 Dollar liegt der Cap um knapp 8 Prozent unter dem Kurs des Highflyers. Hält sich Apple bis zum 18. Dezember auf oder über dieser Marke, steht der Maximalrendite von 9,2 Prozent p.a. nichts im Weg.

Absicherung und Wetten auf den Index

Natürlich bietet der Markt der strukturierten Produkte auch Möglichkeiten, diversifizierte Positionen an der Wall Street einzugehen. Beispielsweise bildet ein Tracker-Zertifikat (ISIN CH0013211526) der ZKB den S&P 500 möglichst genau und zudem gebührenfrei ab. Wer mit Blick auf die Quartalssaison ein mit US-Blue-Chips bestücktes Portfolio absichern will oder wer direkt auf fallende Notierungen spekulieren möchte, kann zu einem Mini-Future Short (ISIN CH0249558666) von BNP Paribas greifen. Dieses Papier münzt fallende Notierungen beim Index mit einem Hebel von aktuell knapp sechs in Gewinne um. Auch hier gilt: Geht das zugrunde liegende Kalkül nicht auf, kann das eingesetzte Kapital rasend schnell dahinschmelzen.

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