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stocksDIGITAL 30.10.2013 14:43:42

Portfoliowerkzeug mit Tücken

Mit der Commerzbank traut sich ein weiterer Emittent an das heikle Thema Volatilität.

Immer mehr Profi-Investoren setzen Volatilität zur Portfolioabsicherung respektive -diversifizierung ein. Dazu sind sie allerdings auf die Terminmärkte angewiesen. Das Problem: Kontrakte auf die erwartete Kurschwankungsbreite notieren häufig im Contango. Das heisst, länger laufende Futures stehen höher als der nächstfällige. Mit ausgeklügelten Ansätzen versucht die Finanzindustrie, die dadurch entstehenden Rollverluste zu umgehen.

Zwei neue strukturierte Produkte auf den VIX, das Barometer für die US-Aktienmarktvolatilität, hat die Commerzbank lanciert. Der «Balanced»-Ansatz versucht, an einer steigenden Kursschwankungsbreite zu partizipieren. Solange die Terminkurve im Contango notiert, geht die Strategie zu 40 Prozent eine Short-Position im nächstfälligen Future ein. Mit den restlichen 60 Prozent setzt das Modell auf einen Anstieg des in drei Monaten auslaufenden Kontrakts. Diese Positionierung soll eine positive Rollrendite generieren. Gewöhnlich dreht Volatilität in die Backwardation, sobald die Stimmung an den Märkten unruhiger wird. Dann kosten länger laufende Terminkontrakte weniger als kurzfristige. In diesem Fall ist die Commerzbank-Strategie nur noch auf der Long-Seite positioniert und versucht, einen Anstieg der Schwankungsbreite abzugreifen.

Das zweite Produkt geht entweder Kauf- oder Verkaufspositionen ein. Im Contango steht der Ansatz «Plus» auf der Short-Seite; während einer Backwardation wechselt er komplett in den Long-Bereich. Ziel dieser Strategie ist es, von Kursänderungen beim VIX zu profitieren und die Rollrendite zu maximieren.

Backtesting überzeugt – auch bei Leonteq

Historische Simulationen zeigen für beide Ansätze stattliche Renditen. Allerdings unterliegen die Strategien selbst sehr starken Schwankun- gen. Zu Abschlägen kommt es vor allem, wenn sich die Vola-Terminkurve verschiebt und die Handelsstrategie angepasst wird. Dann vergeht in der Regel etwas Zeit, bis die Modelle wieder greifen. «Beide Produkte eignen sich zur Portfoliodiversifizierung», so Andreas Stocker, Derivatexperte der Commerzbank. Als Absicherungsinstrument seien sie hingegen nicht konzipiert.

Mit einem vergleichbaren Ansatz buhlt Leonteq seit knapp einem Jahr um die Gunst der Vola-Fans. Das Zertifikat auf den «CBOE Dynamic VIX Index Basket» fährt ebenfalls eine Long/Short-Strategie. Auch dieses Produkt bringt ein überzeugendes Backtesting mit. In der Realität notiert der Tracker jedoch unter seinem Emissionspreis. Ein von der UBS bereits 2011 lanciertes Vola-Zertifikat kam kurzfristig noch stärker unter die Räder. Was zeigt: Trotz eines potenziellen Diversifikationsbeitrags sollten nur erfahrene Anleger solche Strategien ein- setzen. (wh)


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