Derivate |
20.08.2015 15:11:28
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Hoffnung auf Börsenneulinge
Wenn es darum geht, Produkte auf frisch börsenkotierte Aktien zu lancieren, verschwenden manche Struki-Emittenten keine Zeit. So beispielsweise beim IPO von Paypal.
Es war ein Comeback ganz nach dem Geschmack der Investoren: Als die PayPal-Aktie kürzlich an die Wallstreet zurückkehrte, legte sie in der Spitze um 11 Prozent zu. 2002 und damit nur rund ein Jahr nach dem ursprünglichen Debüt an der Technologiebörse Nasdaq war der Bezahldienst vom Kurszettel verschwunden. Das Internetauktionshaus Ebay hatte PayPal für 1,5 Milliarden Dollar übernommen. Ein Blick auf die heutige Kapitalisierung zeigt, wie rasant sich der Online-Handel seit der Jahrtausendwende entwickelt hat. Das Unternehmen bringt mehr als 40 Milliarden Dollar auf die Waage.
Die spektakuläre Abspaltung ruft auch die Schweizer Struki-Branche auf den Plan. Mit Vontobel (CH0284061550, BRC auf Paypal in USD) und Leonteq (CH0281545894, Callable BRC auf PayPal in USD) haben bereits zwei Emittenten Derivate auf den Rückkehrer lanciert. Beide Häuser greifen zum Barrier Reverse Convertible (BRC). Bei dieser Struktur erhält der Anleger einen garantierten Coupon, während die Tilgung an den Verlauf der zugrunde liegenden Aktie gekoppelt ist. Nicht zuletzt wegen der beachtlichen Schwankungen - gegenüber dem Startwert gab PayPal deutlich nach - bringen die Neuemissionen interessante Chance-Risiko-Profile mit.
Attraktiver Coupon
Beispielsweise liegt die Barriere einer von Leonteq lancierten Version bei 69 Prozent des zur Anfangsfixierung geltenden Kurses. In der Handelswährung Dollar wirft dieses Derivat einen Coupon von 9 Prozent p.a. ab. Diese Maximalrendite ist in Gefahr, sobald der Basiswert den Risikopuffer aufzehrt. Dann wäre das Investment dem vollen Kursrisiko des Tech-Valors ausgesetzt. Beginnend im kommenden Januar hat Leonteq alle drei Monate das Recht auf eine vorzeitige Kündigung. Macht die Emittentin davon Gebrauch, würde sie neben dem vollständigen Nominal auch den anteiligen Coupon ausbezahlen. "Das mit der Callable-Funktion verbundene Wiederanlagerisiko wird vergütet, was wiederum die Konditionen des BRC aufbessert", erklärt Manuel Dürr, Head Public Distribution bei Leonteq Securities.
Sunrise mit Discount
Gleichzeitig betont er, dass Börsenneulinge willkommen sind. "Analog zu Aktieninvestments ist es auch bei strukturierten Produkten wichtig, dass Anleger Klumpenrisiken bei den Basiswerten vermeiden", meint er. Die Gelegenheiten, das eigene Produktuniversum aufzustocken, nahmen zuletzt tendenziell zu. Laut einer EY-Analyse gab es weltweit im ersten Halbjahr 631 Initial Public Offerings (IPO) - 6 Prozent mehr als von Januar bis Juni 2014. Eine Duftmarke setzte auch die Schweizer Börse. Im Februar gelang Sunrise Communications das grösste Debüt an der SIX seit 2006.
Was die Kursperformance anbelangt, büsste der Telekomvalor nach einem starken Auftakt deutlich an Schwung ein. Für Ernüchterung sorgte das Unternehmen selbst mit den Zahlen für das erste Halbjahr sowie einem verhaltenen Jahresausblick. Immerhin pendelte sich der Mid Cap zuletzt rund ein Zehntel oberhalb des Emissionspreises im Bereich von 74 Franken ein.
Exakt auf dieser Marke liegt der Höchstbetrag eines Discount-Zertifikats der UBS (CH0270277848, Discount-Zertifikat auf Sunrise). Geht die Sunrise-Aktie am 18. Dezember auf oder über dem Cap aus dem Handel, wirft das Produkt die Maximalrendite von 14,9 Prozent p.a. ab. Andernfalls liefert die Grossbank den Basiswert. In diesem Fall rutscht das Investment in die roten Zahlen, sobald der Titel den Discount von derzeit 5,3 Prozent aufbrauchen sollte.
IPO von Ferrari
Zurück nach New York: An der Wallstreet kündigte sich vor kurzem ein weiterer prominenter Debütant an. Der Autokonzern Fiat Chrysler hat bei der Börsenaufsicht SEC das IPO der Tochter Ferrari angemeldet und möchte bis zu 10 Prozent der Aktien kotieren. Analysten taxieren den Wert des Sportwagenbauers auf rund 9 Milliarden Dollar. Möglicherweise taucht das Luxuslabel schon Mitte Oktober und damit genau ein Jahr nach Fiat Chrysler auf dem Kurszettel auf.
Seit der transatlantische Konzern am 13. Oktober 2014 debütierte, nahm sein Börsenwert um rund 60 Prozent zu. Kurzfristig betrachtet bewegt sich das Papier allerdings in einem Abwärtstrend. Mutige Anleger können mit einem Call Warrant von Julius Bär (CH0278918617, Call Warrant auf Fiat Chrysler) darauf setzen, dass das anstehende Ferrari-IPO für einen Richtungswechsel sorgt. Das im März 2016 fällige Papier partizipiert mit einem Hebel von 4,5 an steigenden Notierungen bei Fiat Chrysler.
(Handelszeitung)
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