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StocksDigital 21.02.2015 08:00:00

Dividenden im Höhenflug - wo hohe Renditen locken

Das Zinstief frustriert Anleger. Eine echte Alternative zu den Niedrigstzinsen bieten Dividenden. Mit strukturierten Produkten lässt sich die Strategie einfach umsetzen.

Von Christian Ingerl

Während sich die Renditen im Festgeld- und Bondbereich in Europa immer weiter Richtung negativer Bereich bewegen, jüngst hat auch die schwedische Notenbank ihren Leitsatz unter null gesenkt, feiern die Aktienmärkte Rekorde. Dies gilt nicht nur bei den Kursgewinnen. Besonders interessant ist auch weltweit die Dividendenentwicklung, denn in Zeiten von Tiefstzinsen stellen diese Ausschüttungen eine gute Alternative dar. «Im Gegensatz zum breiten Aktienmarkt sind Dividendenaktien meist in einem soliden Geschäftsfeld tätig und verfügen über einen kontinuierlichen Cashflow», hebt Bernd Hartmann, Researchchef bei der VP Bank, die Vorteile hervor. Und er fügt hinzu: «Durch ihre defensive Ausprägung gelten sie gemeinhin als weniger riskant als der breite Aktienmarkt.»

Für eine Dividendenstrategie spricht zudem, dass sich die Unternehmen derzeit in Spendierlaune befinden. Nach Berechnungen von Henderson Global Investors erreichten die Dividendenzahlungen 2014 weltweit die Rekordsumme von 1167 Milliarden Dollar. Der Trend hält schon eine Weile an, seit 2009 sind die Ausschüttungen um knapp 60 Prozent gewachsen. Auch im laufenden Jahr soll die Klettertour weitergehen, wenn auch mit einem etwas gemächlicheren Tempo. «Insgesamt gehen wir für 2015 von einem Anstieg der ausgewiesenen Dividendenzahlungen um 0,8 Prozent auf 1176 Milliarden Dollar aus», sagt Alex Crooke, Head of Global Equity Income bei Henderson Global Investors. Den Grund für die Atempause sieht der Experte in den sich eintrübenden Aussichten für die Weltwirtschaft, im niedrigen Ölpreis sowie im starken US-Dollar.

Tracker auf Dividenden und zwei neue Dividendenbaskets

Dem Erfolg der Dividendenstrategie dürfte dies aber keinen Abbruch tun. Mit Blick auf die Renditeunterschiede gegenüber den Bonds zeigt sich eine klare Überlegenheit. So beläuft sich die Dividendenrendite in der Eurozone nach Berechnungen der VP Bank auf 3,3 Prozent, während Unternehmensanleihen mit durchschnittlich 0,78 und Staatanleihen sogar nur mit 0,37 Prozent rentieren. Noch deutlicher fällt das Gap in der Schweiz aus. Hierzulande liegt die durchschnittliche Dividendenrendite bei knapp 3,4 Prozent, die Rendite von Staatsanleihen hingegen mit minus 0,53 Prozent ganz klar im negativen Bereich.

Den Emittenten ist dieses Dilemma ebenfalls bewusst, und sie reagieren mit verschiedenen Dividenden-Zertifikaten auf die Situation. So haben aktuell Credit Suisse und ZKB speziell strukturierte Tracker-Papiere in der Zeichnung. Die Kantonalbank hat zwei Baskets mit «Dividendenperlen» aus der Schweiz und aus Europa geschnürt. In beiden Fällen beträgt die Laufzeit zwei Jahre, und Anleger müssen bei der Zeichnung ein Agio von 1,5 Prozent in Kauf nehmen. Dafür kommen Inhaber einmal im Jahr in den Genuss der Ausschüttungen. Der Schweizer Basket besteht aus zehn anfänglich gleichgewichteten Titeln, der Aktienkorb aus Europa ist mit 20 Mitgliedern noch deutlich breiter diversifiziert. Interessant beim Produkt auf heimische Valoren ist, dass nicht nur Blue Chips wie Swisscom und Swiss Re berücksichtigt worden sind, sondern auch Nebenwerte wie BCV oder Schweiter Technologies.

Swiss Dividend Shares Basket - keine Dividende, aber ein Disagio

Beim Konkurrenzprodukt der Credit Suisse mit dem Namen «Swiss Dividend Shares Basket» werden zwar auch Titel aus der zweiten Börsenreihe einbezogen, doch nur in einem geringen Mass. So sind acht Valoren der Zehner-Auswahl Blue Chips aus dem SMI. Das Zertifikat unterscheidet sich auch bei der Laufzeit von jenem der ZKB. Bereits nach eineinhalb Jahren ist Schluss.

Und laufende Erträge aus den Dividendenzahlungen der Mitglieder sind nicht zu erwarten, die Credit Suisse gibt dafür bei Zeichnung einen Rabatt von 4,4 Prozent auf den Basketwert. Allerdings erhebt die Bank auch eine Ausgabegebühr, sodass sich der Discount auf 3,4 Prozent schmälert.

USA - Dividenden steigen kräftig

Die Wirtschaft jenseits des Atlantiks brummt wieder, und die Gewinne der Unternehmen ziehen kräftig an. Da wundert es nicht, dass die USA derzeit der Hauptmotor des globalen Dividendenwachstums sind. Gegenüber 2013 stieg ihr Beitrag um 17 Prozent. Wie wichtig die Ausschüttungen für die Performance des Aktienmarktes sind, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Betrachtet man den US-Aktienmarkt im Zeitraum von 1900 bis 2010, so sieht man, dass die reinen Kursgewinne nach Angaben von Fidelity Investments bei durchschnittlich 1,9 Prozent pro Jahr gelegen haben. Inklusive Dividenden waren es hingegen satte 6,3 Prozent.

Eine besonders interessante Möglichkeit, sich dieses Phänomen zunutze zu machen, bieten die S&P-Dividend-Aristocrats-Indizes. Diese beinhalten ausschliesslich Unternehmen, deren Dividenden in den vergangenen zehn Jahren jährlich gestiegen oder zumindest gleich blieben sind. Kürzungen führen zum Ausschluss aus dem Barometer. Anleger können mit einem ETF auf den S&P-US-Dividend-Aristocrats-Index diese Strategie kostengünstig umsetzen.

Tracker-Zertifikat auf Schweizer Dividendenperlen (ISIN CH0253471756)

Das Zertifikat der ZKB bezieht sich auf folgende Basiswerte: Swiss Re, Baloise, BCV, APG/SGA, Valora, Cembra Money Bank, Burkhalter, Schweiter Technologies, Swiss Prime Site und Swisscom. Das Produkt befindet sich noch bis zum 2. März in der Zeichnung und besitzt eine Laufzeit von zwei Jahren.

Tracker-Zertifikat auf europäische Dividendenperlen (ISIN CH0253471541)

Insgesamt 20 Titel schmücken den Basket der ZKB. Der Aktienkorb besteht durchwegs aus Blue Chips, tonangebend sind Aktien aus dem EURO STOXX 50. Der Liberierungstag ist am 23. Februar 2015, die Laufzeit endet am 16. Februar 2017.

Tracker-Zertifikat auf den Swiss Dividend Shares Basket (ISIN CH0262491159)

Mit dem neuen Produkt der Credit Suisse setzen Anleger vor allem auf die heimischen Grosskonzerne, die über eine hohe Dividendenrendite verfügen. Mit dabei sind beispielsweise ABB, Givaudan, Roche und Syngenta, die alle bereits eine Dividendenerhöhung für 2015 in Aussicht gestellt haben.

ETF auf den S&P-US-Dividend-Aristocrats-Index (ISIN IE00B6YX5D40)

Der ETF von SPDR bietet mit einer jährlichen Verwaltungsgebühr von 0,35 Prozent einen kostengünstigen Zugang zu einer erfolgreichen Dividendenstrategie. Auf Sicht von zwei Jahren legte der ETF um 35 Prozent zu, in den vergangenen drei Jahren belief sich das Plus sogar auf 55 Prozent.

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