StocksDigital |
27.03.2015 14:31:05
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Aktive Zertifikate - Gewinne mit dynamischem Handel
Entgegen der landläufigen Meinung sind Zertifikate nicht nur statisch aufgebaut, hinter manchem Basiswert verbirgt sich ein aktives Management. Vier vielversprechende Produkte, vier Strategien.
Von Christian Ingerl
Aktiv oder passiv, welche Investitionsstrategie ist die bessere? Seit dem Siegeszug der Zertifikate und ETFs vor mehr als zehn Jahren brodelt dieses Thema immer leicht unter der Oberfläche. Die einen verweisen darauf, dass mit aktiv gemanagten Papieren Marktineffizienzen ausgenutzt und der Markt geschlagen werden kann. Andere wiederum bemängeln die Nachhaltigkeit der Outperformance bei aktiven Managern. Zahlreiche Studien zeigen nämlich, dass es nur wenige Experten dauerhaft schaffen, ihren Vergleichsindex zu übertreffen.
Wie so oft im Leben, gibt es auch bei der Frage nach dem richtigen Investmentstil nicht nur schwarz oder weiss. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen. So gibt es bestimmte Marktphasen, Anlagestrategien oder auch Assetklassen, wie beispielsweise Small Caps, wo sich Stock Picking in jedem Fall lohnen kann. Dabei müssen Anleger aber nicht unbedingt auf teure aktive Fonds zurückgreifen, die neben einer hohen jährlichen Gebühr meist auch einen Ausgabeaufschlag kassieren. Die Zertifikate-Welt hält ebenfalls aktiv gemanagte Basiswerte parat, die in der Regel mit vertretbaren Gebühren im Bereich von jährlich einem Prozent auskommen.
Overweight-Basket und Small Caps - aktive Aktienwahl Schweiz
In Zeiten eines starken Frankens, von Konjunkturunsicherheiten sowie einer Vielzahl von Gewinnrevisionen könnte eine gut durchdachte Auswahl bei der Investition in heimische Valoren besonders viel Sinn machen. Die Zürcher Kantonalbank hat einen Tracker auf den «ZKB Overweight»-Basket in ihrer Produktpalette, der quasi immer nur die «Besten der Besten» beinhaltet. Die Zusammensetzung des Aktienkorbes richtet sich nach den Einstufungen der ZKB-Research-Abteilung. In Frage kommen nur jene Valoren aus dem SPI-Anlageuniversum, die mit einem «Übergewichten»-Rating glänzen. Aus diesem Pool werden dann die 20 liquidesten Werte berücksichtigt.
Während im ZKB-Produkt überwiegend Blue Chips zu finden sind, zielt der Tracker auf den «Swiss Small & Mid Companies Opportunities»-Basket der BCV auf die Chancen im heimischen Nebenwertebereich ab. Bei Small Caps macht ein aktiver Ansatz auch Sinn, denn hier sind im Vergleich zu den Grosskonzernen noch öfters Marktineffizienzen auszumachen, da sich wesentlich weniger Analysten und Investoren um diesen Bereich kümmern. Das erst rund vier Wochen auf dem Markt erhältliche Papier basiert auf einen 20 Titel starken Aktienkorb sowie auf einer kleinen Cash-Position. Die Nettodividenden der Mitglieder fliessen in die Berechnung mit ein. Da der Managementaufwand beim BCV-Produkt grösser ist als bei der ZKB, sind auch die Kosten höher. Der Investmentmanager kassiert 0,8 Prozent p.a., dazu kommen 0,4 Prozent p.a. für den Emittenten. Dies entspricht einer jährlichen Gesamtgebühr von 1,2 Prozent. Bei der ZKB liegt die Fee nur bei 0,45 Prozent p.a.
M&A - noch ein aktiver Investmentansatz …
Übernahmen sind im aktuellen Kapitalmarktumfeld eine begehrte Strategie von Grosskonzernen und Finanzinvestoren. Die Kassen sind meist prall gefüllt und die Zinsen so günstig wie nie. Allerdings ist es für den Laien nicht einfach, geeignete Übernahmeobjekte zu erkennen. Dafür gibt es aber Experten, die den Markt täglich nach möglichen Kandidaten durchsuchen. Auch hier ist ein aktiver Investmentansatz einem passiven überlegen.
Die UBS hält mit dem Tracker auf den «M&A - Europe Investable Index» ein passendes Produkt parat, um diese Strategie aktiv und relativ kostengünstig umzusetzen. Die Analysten der Grossbank durchforsten für eine jährliche Gebühr von 1,25 Prozent den alten Kontinent fortlaufend nach möglichen Übernahmekandidaten. Aktuell sind in diesem Produkt 18 Unternehmen enthalten. Mit Actelion, Dufry und Nobel Biocare sind auch drei heimische Gesellschaften im Index.
… und zwei aktive Strategien im Devisenhandel
Auch bei Währungsanlagen ist eine kontinuierliche Überwachung und dynamisches Handeln von hoher Bedeutung. Im «Forex Scorpion Active FX Growth»-Zertifikat der Neuen Helvetischen Bank sind zwei aktiv gehandelte Devisenhandelsstrategien auf den EUR/USD mit einem Anteil von je 50 Prozent enthalten. Strategie eins ist auf ein automatisiertes Range-Trading für Seitwärtsphasen ausgerichtet. Diese Reversal-Strategie nutzt die Intraday-Volatilität, um auf Basis verschiedener Parameter Positionen einzugehen.
Strategie zwei setzt auf Trends. Basierend auf Chartanalyse und Trendentwicklung werden Positionen vor oder nach wichtigen ökonomischen Daten aus Europa oder aus den USA eingegangen. Während bei Strategie Nummer eins die Positionen nur wenige Stunden gehalten werden, ist die Haltefrist bei Strategie zwei etwas längerfristiger. Noch lässt sich über den Erfolg des Ansatzes nur schwer urteilen, das Zertifikat wurde erst vor drei Monaten emittiert.
Tracker-Zertifikat auf den «ZKB Overweight»-Basket (ISIN CH0226844295)
Der Basket von der ZKB ist gut ausgewogen. Anders als im SMI, der massgeblich von den «Big 3» Novartis, Nestlé und Roche dominiert wird, entfallen bei der Auswahl der Kantonalbank jeweils nur 5 Prozent auf die einzelnen Mitglieder. Aufgrund der unbegrenzten Laufzeit können Anleger ihren Anlagehorizont frei wählen.
Tracker-Zertifikat auf «Swiss Small & Mid Companies Opportunities» (ISIN CH0268544472)
Der relativ neue Basket kann maximal 30 Mitglieder umfassen, fünf müssen es aber mindestens sein. Zudem darf die Cash-Position nicht mehr als die Hälfte des investierten Nominalwertes betragen. Der Investmentmanager darf den Korb höchstens 36 Mal pro Jahr umschichten.
Tracker-Zertifikat auf «Forex Scorpion Active FX Growth Strategy Index» (ISIN CH0262085290)
Keinen leichten Start hatte das Währungsprodukt von der Neuen Helvetischen Bank. Kurz nach der Kotierung Anfang Dezember 2014 waren die Manager zuerst niedrigvolumigen Feiertagen und Anfang 2015 durch die Entscheidung der SNB turbulenten Währungsmärkten ausgesetzt. «Wegen der erhöhten Risiken wurde der Handel bewusst tief gehalten», erläutern die Manager ihre Vorgehensweise.
Tracker-Zertifikat auf «M&A - Europe Investable-Index» (ISIN CH0123933175)
Das UBS-Produkt verfügt über einen beachtlichen Track Record: Gegenüber dem Emissionspreis weist das Zertifikat ein Plus von rund zwei Dritteln auf und verweist damit den breiten europäischen Aktienmarkt klar in die Schranken.
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