| Experten-Kolumne |
13.06.2014 15:51:47
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MSCI Entscheidung bringt Schub für China
Kolumne
China hat hinsichtlich des Einflusses des Landes auf die Weltwirtschaft, sowie der Nachfrage nach Ressourcen und Investitionen eine enorme Reichweite
Dennoch bleibt es für nicht-chinesische Investoren extrem schwierig, an der Vielzahl von Wachstumschancen teilzuhaben die sich aus der in Festlandchina ablaufenden Entwicklung ergeben. Dieser Mangel an ausländischen Investitionen hat die Entwicklung der chinesischen Aktienmärkte behindert. Dies sollte sich nun ändern.
Bis vor kurzem konnten europäische Investoren am chinesischen Inlandswachstum allein durch Investitionen in global diversifizierte Unternehmen oder in H-Aktien teilhaben. H-Aktien sind in Hongkong notierte Aktien chinesischer Unternehmen die in Hongkong-Dollar gehandelt werden. Keine dieser Optionen bietet ein ideales, gezieltes Engagement in China.
Das Tor zu China beginnt sich zu öffnen: Zunächst mit der Qualified Foreign Institutional Investor (QFII)-Quotenregelung und seit kurzem auch mit dem weniger restriktiven Renminbi Qualified Foreign Institutional Investor (RQFII)-Programm.
Jetzt können zugelassene Fonds-Manager in der lokalen Währung in die Wertpapiere von Unternehmen, die in Festlandchina ansässig und notiert sind, investieren. Entscheidend ist, dass dies auch chinesische A-Aktien einschliesst, da diese weithin als den Binnenmarkt widerspiegelnd angesehen werden. An der Marktkapitalisierung gemessen sind sie deutlich grösser als H-Aktien.
Investmentquoten in Höhe von rund 90 Milliarden US-Dollar wurden bisher von den Behörden genehmigt. Dies deutet darauf hin, dass Investoren langsam Fuss fassen. Das Tempo der Investitionen sollte sich jetzt, wo die Türen weiter geöffnet und Barrieren abgebaut werden, weiter beschleunigen. Sobald A-Aktien leichter zugänglich sind, könnten FTSE und MSCI sie in ihren breiteren Indizes einschliessen. Jedoch zeigt die Entscheidung von MSCI, A-Aktien noch nicht in die Emerging Markets Index Series einzuschliessen, dass noch viel getan werden muss.
Peking ist zumindest auf dem richtigen Weg. Es existieren bereits Pläne, die Börse von Shanghai und Hong Kong zu verbinden. Dies sollte zusätzliche Liquidität zu schaffen und den Markt ein wenig mehr öffnen. Weitere hilfreiche Massnahmen könnten unter anderem eine Lockerung der strengen Quotenbeschränkungen sein. Sie beschränken derzeit zugelassene Manager, da diese nicht mehr als 3% der gesamten Marktkapitalisierung halten dürfen. Die Behörden müssen auch Klarheit über die steuerliche Behandlung von ausländischen Investoren schaffen. Derzeit sind RQFIIs in Hongkong (wie zum Beispiel CSOP, Manager des Source FTSE China A50 ETF) von der Quellensteuer auf Kapitalgewinne aus der Veräusserung von A-Aktien, mit der Ausnahme von Anteilen an "bodenreichen" chinesischen Unternehmen, freigestellt. Jedoch ist der Steuerstatus für QFIIs und RQFIIs in anderen Ländern weniger klar.
MSCI beobachtet die Situation, und wird den Fall möglicherweise als Teil der jährlichen Überprüfung der Indizes erneut abwägen. In der Zwischenzeit plant MSCI die Auflegung eines separaten China A-Aktien-Index noch in diesem Monat. FTSE beabsichtigt ebenso China A-Aktien in die breiteren Indizes des Unternehmens einzuschliessen, beginnend mit der Einführung eines globalen RQFII/QFII Index noch in diesem Monat. Zudem beabsichtigt FTSE noch in diesem Jahr darüber zu entscheiden, ob A-Aktien in den breiteren globalen Indizes eingeschlossen werden sollen.
Ihre Einbeziehung würde zu erhöhter Nachfrage führen, da die Anleger, die diesen Indizes folgen, ihre Gewichtung proportional erhöhen müssten. Schätzungen deuten darauf hin, dass A-Aktien rund 10% des neu gewichteten MSCI Emerging Market Index stellen würden (China insgesamt könnte dann ein Gewicht von bis zu 30% haben). Jedoch würde die Einbeziehung von A-Aktien wohl fast sicher stufenweise erfolgen.
Europäische Investoren brauchen nicht bis dann warten. Diejenigen, die über RQFII-Fonds schon jetzt in chinesische A-Aktien investieren, könnten von der Einführung von Massnahmen die darauf abzielen Investitionen attraktiver zu machen profitieren. Die Öffnung von Chinas Toren sollte eine willkommene Gelegenheit für jeden sein.
Mark Vallon, Director Schweiz und Liechtenstein, Source
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