28.08.2012 15:00:56
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Emerging Markets
Immer mehr Anleger glauben an den Aufstieg der Emerging Markets und investieren dort. Der Stellenwert der Hoffnungsmärkte wächst, das Potential ist gross. Gleichzeitig ist die Performance an einigen Märkten ernüchternd.
von Erich Gerbl
Alleine schon von den Dimensionen ist die Bedeutung der Emerging Markets enorm. 87 Prozent der weltweiten Bevölkerung, 81 Prozent der Landmasse entfällt auf die Hoffnungsmärkte. Im Steigen ist zudem die wirtschaftliche Bedeutung. Mittlerweile kommt stammt knapp 40 Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung aus den Entwicklungsländern. Einige Nationen entwickeln sich zu Exportweltmeistern. Besonders stechen Malaysien, Süd-Korea, Chile und China hervor. Durch die jahrelangen Exportüberschüsse bauten die Schwellenländer Berge an Geld auf. 66 Prozent der globalen Devisenreserven befinden sich in den Hoffnungsmärkten. Alleine China sitzt auf Reserven von 3200 Milliarden Dollar.
Nachholbedarf haben die Börsen. Der Anteil an der globalen Marktkapitalisierung liegt erst bei 31 Prozent. Emerging Markets-Aktien im MSCI World machen lediglich 13 Prozent aus. Grafiken zum Stellenwert und Potential der neuen Märkte finden Sie am Ende der Seite unter Weitere Links: Übersicht.ppt.
Chinas Aktienmarkt: eine Katastrophe
Doch Anleger sollten nicht den Fehler machen, hohes Wirtschaftswachstum mit einer positiven Aktienperformance zu verwechseln. Langfristig sehen in Sachen Aktienperformance besonders China und Russland schlecht aus. Gerade von den chinesischen Börsen hätten sich Anleger hohe Returns erwartet. Die Wirtschaft der Volksrepublik legte in den vergangenen 20 Jahren beeindruckende 1650 Prozent zu. An der Börse spiegelte sich diese Entwicklung ganz und gar nicht wider. Auf 20-Jahressicht liegt der MSCI-China sogar 45 Prozent im Minus. Zwischen 1994 bis 2011 lieferte der chinesische Aktienmarkt im Jahresdurchschnitt ein Minus von zwei Prozent. Noch viel düsterer sieht es in Russland aus. Obwohl die russische Wirtschaft zwischen 1994 bis 2011 jährlich um mehr als vier Prozent zulegte, gaben die Börsen jedes Jahr durchschnittlich acht Prozent nach. Experten erklären sich diese Entwicklung mit dem hohen Einfluss der Regierungen. An Unternehmen im MSCI-China-Index hält die chinesische Zentralregierung immer noch knapp 80 Prozent der Anteile. Beim MSCI-Russia sind es knapp 60 Prozent. Beim Management stehen die Interessen des Staates über denen der Aktionäre. Kaum Wahrnehmbar ist der Staatsanteil in Mexiko. Dort haben die Börsen über die Jahre auch gute Gewinne abgeworfen. Statistiken und Details zur Performance finden Sie am Ende der Seite unter Weitere Links: Sichtweise.ppt.
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