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Fat-Finger 20.10.2025 23:24:00

Stablecoin-Chaos um PayPal: Wie ein Bug 300 Billionen Token erzeugte

Stablecoin-Chaos um PayPal: Wie ein Bug 300 Billionen Token erzeugte

Ein technischer Fehler bei Paxos führte dazu, dass innerhalb von Minuten Stablecoins im Gegenwert von 300 Billionen US-Dollar kreiert und anschliessend wieder gelöscht wurden.

• Durch internen Transferfehler werden 300 Billionen USD in PayPal-Stablecoins (PYUSD) versehentlich geminted
• Fehler entstand offenbar durch sechs falsch gesetzte Nullen
• "Keine Sicherheitsverletzung "

Ein aussergewöhnlicher Zwischenfall erschüttert derzeit die Welt der Kryptowährungen: Bei Paxos, dem Herausgeber des PayPal-Stablecoins PYUSD, wurde versehentlich eine astronomische Menge an digitalen Token erstellt - der Gegenwert betrug kurzfristig 300 Billionen US-Dollar. Der Fehler, der offenbar in einem internen Transfer begründet war, wurde innerhalb kürzester Zeit entdeckt und rückgängig gemacht.

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Blockchain-Daten zeigen Minting-Fehler

Laut Blockchain-Daten entstand der Minting-Fehler durch das versehentliche Hinzufügen von sechs zusätzlichen Nullen - anstelle der beabsichtigten 300 Millionen US-Dollar wurden 300 Billionen geminted. Die überschüssigen Einheiten wurden anschliessend "verbrannt" und somit dauerhaft aus dem Umlauf genommen, wie Paxos in einem "X"-Post mitteilte:

Paxos bemüht sich um Schadensbegrenzung - Sicherheitsfragen bleiben

Paxos betont in diesem Zusammenhang, dass keine Sicherheitslücke aufgetreten sei und dass Kundengelder zu keinem Zeitpunkt gefährdet gewesen seien. Dennoch offenbart dieser Vorfall ein erhebliches Risiko bei automatisierten Geldschöpfungsprozessen, gerade wenn menschliche Eingriffe möglich bleiben. Experten fordern hier strengere Absicherungen, etwa dass jeder Minting-Vorgang erst nach Kryptobeweis der Deckung (Proof-of-Reserve) freigegeben wird.

Wäre dieses Verfahren im vorliegenden Fall angewandt worden, wäre der Fehler bereits früh aufgefallen - immerhin übersteigt Wert der in Summe geminteten Stablecoins den der gesamten Weltwirtschaft, die der Internationale Währungsfonds (IWF) auf etwa 117 Billionen Dollar schätzt, wie dpa betont.

Fat-Finger-Trades kommen immer wieder vor Dass es bei der Eingabe von Handelsaufträgen immer mal wieder zu "Fat-Finger-Trades" kommen kann, ist auch am Aktienmarkt bekannt. In der Regel entstehen diese durch klassische Zahlendreher oder unbeabsichtigte Verwechslungen zwischen Ordervolumen, Stückzahl und Wertpapierkennnummer.

Doch auch - und insbesondere - im Kryptomarkt sind Fat-Finger-Trades ein immer wiederkehrendes Phänomen. So hatte etwa im Jahr 2019 Tether irrtümlich USDT im Wert von fünf Milliarden US-Dollar geprägt - auch hier kam es schnell zu einer Vernichtung der überschüssigen Coins.

Ist der Vorfall auch positiv zu sehen?

Im aktuellen Fall zeigt sich aber auch, wie transparent Blockchain-Technologie sein kann. Der Fehler wurde öffentlich sichtbar, was die Revisionsfähigkeit des Systems demonstriert.

Insgesamt mahnt der Vorfall aber zur Wachsamkeit im Stablecoin-Segment: Selbst vermeintlich "vertrauenswürdige" Anbieter wie Paxos sind nicht immun gegen massive Fehleingaben. Die Branche steht vor der Herausforderung, technische Sicherheit, regulatorische Aufsicht und operative Präzision stärker zu verzahnen, um das Vertrauen in digitale Währungen zu wahren.

Redaktion finanzen.ch

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