| Stagnation |
28.10.2025 15:28:00
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Novartis-Aktie: Wachstum verlangsamt sich nach starkem Jahresstart - Übernahmeangebot für Tourmaline Bio abgeschlossen
Novartis wächst weiter, doch das Tempo lässt nach.
Wie Novartis am Dienstag mitteilte, kletterten die Umsätze im dritten Quartal auf 13,9 Milliarden US-Dollar. Das ist ein Plus von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) lag der Zuwachs bei 7 Prozent. Damit hat sich das Wachstumstempo gegenüber dem Vorquartal (+12%) klar verlangsamt.
Wie ein Blick auf die Umsätze der einzelnen Arzneien zeigt, nahmen die Einnahmen mit Promacta im dritten Quartal im Vergleich zum Vorjahr um 36 Prozent ab und die mit Tasigna gar um 47 Prozent.
Derweil wuchs der Umsatz mit Entresto im Vergleich zur Vorjahresperiode gerade noch um 1 Prozent. Zum Vergleich: Im zweiten Quartal hatte Novartis noch ein Umsatzplus von 22 Prozent für das Mittel ausgewiesen. Entresto zählt mit einem jährlichen Umsatz von annähernd 8 Milliarden US-Dollar zu den wichtigsten Medikamenten im Novartis-Portfolio.
Finanzchef hatte frühzeitig gewarnt
Ganz überraschend kommt dieser Einfluss aber nicht. Novartis-Finanzchef Harry Kirsch hatte schon zu früheren Anlässen prognostiziert, dass der Konzern in der zweiten Jahreshälfte 2025 wegen Generika langsamer wachsen werde.
Beim operativen Gewinn verbuchten die Basler einen Anstieg um 24 Prozent auf 4,5 Milliarden. Unter dem Strich resultierte ein Konzerngewinn von 3,9 Milliarden nach 3,2 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs sei vor allem dem höheren operativen Ergebnis zu verdanken, heisst es in der Mitteilung weiter.
Für Analysten ist aber vor allem der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn entscheidend. Mit knapp 5,5 Milliarden legte dieser um 6 Prozent zu und lag damit knapp unter dem AWP-Konsens von knapp 5,6 Milliarden.
Ausblick bestätigt
Für das Gesamtjahr bestätigt das Novartis-Management unterdessen die bisherige Zielsetzung, nachdem sie zuvor zehn Quartale in Folge angehoben worden war. Zu konstanten Wechselkursen peilt der Konzern weiter ein Umsatz-Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich an. Für den operativen Kerngewinn stellt er ein Plus im tiefen Zehnerbereich in Aussicht.
Novartis schliesst Übernahmeangebot für Tourmaline Bio ab
Novartis hat sein Übernahmeangebot für das US-Biotechunternehmen Tourmaline Bio abgeschlossen. Das Angebot endete in der Nacht auf Dienstag, wie der Basler Pharmakonzern am Morgen mitteilte.
Rund 92,9 Prozent der ausstehenden Tourmaline-Aktien seien zu einem Preis von 48 US-Dollar je Aktie angedient worden. Die Transaktion wurde mittlerweile abschlossen, ergänzte Novartis am Dienstagnachmittag. Tourmaline sei nun eine Tochtergesellschaft, den Handel an der Nasdaq habe man eingestellt.
Wer seine Tourmaline-Aktien nicht angedient hat, muss aber nicht darben. Jede nicht angedienter Anteil wurde in das Recht umgewandelt, 48 US-Dollar je Aktie zu erhalten.
Novartis will mit der Übernahme seine Forschung im Bereich Autoimmunerkrankungen stärken. Tourmaline entwickelt neuartige Antikörpertherapien gegen entzündliche Erkrankungen. Das Unternehmen setzt auf eine Plattform namens AOC, die Wirkstoffe gezielt in bestimmte Zellen einschleusen soll.
Novartis-Aktien geraten nach Zahlen deutlich unter Druck
Die Aktien von Novartis geben am Dienstag an der Schweizer Börse deutlich nach und ziehen damit auch den Gesamtmarkt nach unten. Mit dem Ergebnis nach neun Monaten hat der Pharmakonzern die Erwartungen der Analysten nicht ganz erreicht, vor allem auf Stufe Betriebsergebnis.
Zeitweise notieren Novartis an der SIX 4,21 Prozent im Minus bei98,82 Franken.
Im dritten Quartal zeigten sich bei Novartis deutlich negative Effekte der Generikakonkurrenz in den USA. Diese belastete das Umsatzwachstum mit 7 Prozentpunkten. Obwohl diese Wachstumsverlangsamung erwartet und vom Novartis-Management auch immer wieder angekündigt wurde, dürfte sie unter den Investoren für einige Unsicherheit zu sorgen.
Wenig überrascht von der Umsatzentwicklung zeigen sich die Analysten in ihren ersten Kommentaren. Für Vontobel wie auch Octavian liegt der Umsatz im Rahmen der Erwartungen. Unterschätzt wurde indes die Auswirkung der Generika auf die Profitabilität, wie es in einem Kommentar von Vontobel heisst. Entsprechend lag auch der operative Kerngewinn von Novartis hinter dem AWP-Konsens zurück.
Die Zürcher Kantonalbank bilanziert für Novartis ein Quartal mit soliden Umsätzen bei neuen Wachstumstreibern wie Kisqali, Scemblix oder Kesimpta. Diese würden die schwachen Umsätze von Cosentyx mehr als kompensieren. Aber auch die ZKB verweist in ihrer Einschätzung auf den unter dem Konsens ausgefallenen Betriebsgewinn. Die Bank geht deshalb davon aus, dass die diesbezügliche Prognose für das Gesamtjahr 2025 nicht mehr angehoben wird.
Basel / Zürich (awp)
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