| Strategieausbau |
24.11.2025 17:47:00
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Julius Bär-Aktie tiefrot: Neue Compliance-Chefin & Ausbau im Nahen Osten
Die Privatbank stärkt ihr Führungsteam und erweitert ihre Präsenz im wachstumsstarken Mittleren Osten.
McLean bringe für die Aufgaben mehr als 30 Jahre Erfahrung im Wealth Management mit. In ihrer Laufbahn war sie dabei bei verschiedenen grossen Finanzdienstleistungsinstituten tätig. Zuletzt arbeitete sie bei Goldman Sachs, wo sie seit 2012 Head Private Wealth Management Compliance EMEA war.
Expansion nach Abu Dhabi
Die Privatbank Julius Bär plant die Eröffnung eines Beratungsbüros in Abu Dhabi. Die neue Niederlassung soll nach Erhalt der behördlichen Genehmigungen im Dezember 2025 den Betrieb aufnehmen. Sie richtet sich an sehr vermögende Privatpersonen, Family Offices und Unternehmer in der Region.
Geleitet wird die neue Niederlassung von Amir Iskander, wie Julius Bär am Montag mitteilte. Iskander verfüge über langjährige Erfahrung in der Region, unter anderem in Führungspositionen bei der Abu Dhabi Commercial Bank, Union National Bank und Citigroup. In seiner neuen Funktion wird er an Régis Burger, Leiter Naher Osten und Afrika, berichten.
Der Nahe Osten sei "einer der wichtigsten Wachstumsmärkte" für Julius Bär und spiele eine zentrale Rolle in der globalen Strategie, wird Konzernchef Stefan Bollinger in der Mitteilung zitiert.
Privatbank muss weitere Millionen abschreiben
Die Privatbank Julius Bär muss nach der Überprüfung des Kreditbuchs weiter 149 Millionen Franken abschreiben. Daneben konnte die Bank nach zehn Monaten 2025 mehr verwaltete Vermögen verbuchen und auch weitere Netto-Neugelder anziehen.
Julius Bär hat die seit einiger Zeit laufende Überprüfung des Kreditportfolios abgeschlossen. Dabei musste die Bank weitere 149 Millionen Franken abschreiben, wie es in einer Mitteilung vom Montag heisst.
"Vergleichbar mit dem nahezu abgeschlossenen Abbau des Private-Debt-Kreditportfolios wird dieser Prozess in geordneter und disziplinierter Weise durchgeführt, um den Shareholder Value zu schützen", schreibt die Bank. Damit sei die letzte Phase der Aufarbeitung der Altlasten im Kreditbuch abgeschlossen.
Verwaltete Vermögen steigen
Die verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) stiegen per Ende Oktober auf 520 Milliarden Franken nach 483 Milliarden zum Halbjahr, wie die Zürcher Vermögensverwaltungsbank am Montag mitteilte. Vor allem der Neugeldzufluss und die gute Performance an den Aktienmärkten haben zum Plus beigetragen. Etwas Gegenwind gab es vor allem durch den schwachen US-Dollar.
Konkret flossen der Bank bis Ende Oktober Netto-Neugelder in Höhe von 11,7 Milliarden Franken zu. Damit beliefen sich die Zuflüsse annualisiert auf 2,8 Prozent. Das Geld kam dabei vor allem von Kunden aus den Schlüsselmärkten in Asien, in Westeuropa und dem Nahen Osten.
Bruttomarge konstant
Die Bruttomarge in den ersten zehn Monaten blieb mit 83 Basispunkten (BP) unverändert zum Gesamtjahr 2024. Auf der Kostenseite konnte die Bank durch die eingeleiteten Sparmassnahmen Fortschritte verbuchen. Das adjustierte Kosten-Ertrags-Verhältnis (Cost/Income-Ratio) lag bei 66 Prozent und damit leicht unter dem Halbjahreswert von 68,2 Prozent und klar unter dem Vorjahr mit 71 Prozent.
Auf Gruppenebene erwartet das Management, dass der IFRS-Konzerngewinn in diesem Jahr u.a. wegen der verbuchten Kreditverlusten und der Auflösung von Steuerrückstellungen im Vorjahr 2025 unter demjenigen des Vorjahres liegen wird. Unter Ausschluss der Einmaleffekte bleibe die Profitabilität und die Kapitalgenerierung aber stark, wird betont.
Mit seinen Zahlen hat Julius Bär die Prognosen von Analysten bei den verwalteten Vermögen, bei Marge und Kosten übertroffen, die Neugelder blieben aber etwas hinter dem AWP-Konsens zurück.
Wie Analysten die Situation bewerten
Die Julius Bär-Aktie verlor an der SIX am Montag 4,41 Prozent und schloss bei 55,92 Franken.
Zwar konnte das Unternehmen nach 10 Monaten recht überzeugende Geschäftszahlen vorlegen, ein erneut happiger Abschreiber vermiest aber die Stimmung.
Analysten sprechen mehrheitlich von einem "gemischten" Bild. Dabei konnte die Bank mit ihren 10-Monatszahlen durchaus überzeugen. Sie kletterten die verwalteten Vermögen (AuM) stärker als erwartet. Auch die Neugelder lagen in etwa im Rahmen der Erwartungen. Positiv wurden zudem die Verbesserungen bei den Kosten und die gute Bruttomarge hervorgehoben.
"Überraschend hoch" seien jedoch die Wertberichtigungen nach dem Abschluss der Überprüfung des Kreditbuchs ausgefallen, schreibt die ZKB. Auch andere Analysten zeigten sich vom Ausmass überrascht. In der erneut hohen Abschreibung sieht der Analyst von Octavian zudem einen Widerspruch zu den zuletzt wiederholten Aussagen der Bank, dass nach dem 130-Millionen-Abschreiber Anfang des Jahres grössere Wertberichtigungen unwahrscheinlich seien.
Dass das Kapitel mit den Kreditrisiken nach den Verwerfungen um die Signa-Pleite nun abgeschlossen ist, sei jedoch insgesamt eher positiv zu bewerten. "Dieser Schritt dürfte der Bank ermöglichen, die Wende einzuleiten", schloss die ZKB positiv.
Zürich (awp)
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