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Experten-Kolumne 28.08.2013 11:05:19

Japans Kurspotential ist noch lange nicht ausgeschöpft

Kolumne

Der japanische Aktienmarkt hat sein Kurspotential noch lange nicht ausgeschöpft. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass das neue japanische Wirtschaftsprogramm Abenomics entschieden umgesetzt wird und sich der Inselstreit mit China nicht verschärft.

Der japanische Aktienindex Nikkei hat in diesem Jahr einen aussergewöhnlich rassigen Spurt hingelegt. Bei dieser Dynamik ist mit zwischenzeitlichen Konsolidierungen zu rechnen. So ist es nicht erstaunlich, dass sich der Index seit Anfang Juni in einer Verschnaufpause und sich in einem Kursband von 13‘000 und 15‘000 Punkten bewegt.

Auch die zuweilen hohen Volatilitäten deute ich nicht als Warnzeichen. In der Sommerzeit neigt der japanische Aktienmarkt immer wieder zu Schwankungen. Die Marktteilnehmer bauen ihre Positionen vor den Ferien ab und danach wieder auf. In dieser Periode sind die Volumen gering und der Einfluss der Futures hoch. Derivative Produkte, die den Retailkunden angeboten werden, verstärken die Kursschwankungen noch. Zurzeit kehren die Investoren wieder an ihre Arbeitsplätze zurück und dürften für allmählich steigende Volumen und eine Normalisierung des Marktes sorgen.

Eine wichtige Rolle für die weitere Entwicklung der japanischen Aktien spielt die japanische Währung. Der Yen ist zwar im historischen Kontext immer noch stark. Doch seit 7 bis 8 Monaten ist er deutlich schwächer geworden. Nach dem rund 30-prozentigen Abschlag ist die momentane Konsolidierung nicht erstaunlich. Die extrem hohe Liquiditätszufuhr der japanischen Notenbank wirkt also. Wir rechnen denn auch in den nächsten 8 bis 12 Monaten mit einer weiteren Abschwächung des Yen um rund 10%.

Dies wird aber noch nicht ausreichen, um dem Aktienmarkt nachhaltig Elan zu verleihen. Denn die monetäre Stimulierungspolitik Japans zielt nicht nur darauf ab, die Währung zu schwächen, sondern auch die Wirtschaft anzukurbeln und die nunmehr zwanzigjährige Deflationsphase zu beenden. Dies ist erst zum Teil gelungen. Um die Wachstums- und Inflationsziele zu erreichen, müssen auch die geplanten strukturellen Eingriffe umgesetzt werden. Dazu gehört insbesondere die Senkung der Unternehmenssteuer. Diese dürfte die Unternehmensgewinne, die Investitionen und die Schaffung von Arbeitsplätzen markant ankurbeln. Um das zu finanzieren müssten allerdings auch die Mehrwertsteuern erhöht werden, was wiederum den Konsum belastet.

Die strukturellen Reformen, die im Rahmen des Ankurbelungsprogramms Abenomics vorgesehenen sind, müssen entschieden und mutig angepackt werden. Solange dies nicht geschieht, ist Vorsicht angesagt. Aber auch die Inselstreitigkeiten mit China könnten zu einer Aufstockung des Militäretats und zu geopolitischen Spannungen führen. Das würden die Märkte überhaupt nicht schätzen. Um die strukturellen Reformen konsequent anzugehen und durchzuziehen, muss die Wirtschaft jedoch ein tragfähiges Wachstum aufweisen. Die kürzlich bekanntgegebenen Wirtschaftsdaten zum zweiten Quartal entsprachen zwar nicht den hohen Erwartungen. Dies dürfte die Diskussion um die Einführung erster struktureller Reformen zwar anheizen, aber kaum verzögern, da sich das Ende der Deflations- und der Beginn einer Wachstumsperiode deutlich abzeichnet.

Die Volumen am japanischen Aktienmarkt sind zurzeit noch gering. Dies zeigt, dass die sich aufhellenden fundamentalen Faktoren noch zu wenig beachtet werden. Doch ich denke, dass sich das zunehmend ändern wird. Ein Beispiel dazu ist Toyota. Der Autokonzern verdiente im ersten Quartal beinahe 6 Milliarden US-Dollar,  mehr als  die Konkurrenten General Motors und VW zusammen. Mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von gut 11 sind die Aktien günstig bewertet. Ausserdem hat Toyota entsprechende Gewinnpuffer eingebaut, indem mit ungünstigen Währungskursen kalkuliert wird. Solche Tatsachen werden meiner Meinung nach noch zu wenig honoriert.

Exportorientierte Titel wie Toyota zählen zu meinen Favoriten. Nach der Übernahme des US-Mobilfunkanbieters Sprint zählt auch der Telekomriese Softbank zu den aussichtsreichen Werten Japans. Weitere Beispiele sind der Werkstoff- und Komponentenhersteller Kyocera, das Industrie- und Handelskonglomerat Mitsui & Co oder das Finanzhaus Mitsubishi UFJ Financial Group.

René Züger ist Spezialist für Japanaktien bei der Anlageboutique AgaNola und Manager des Aramus (CH) Japan Fund.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schliesst jegliche Regressansprüche aus.

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